Aktueller Preis
0.0851 €/kWh
06:15 - 06:30
Mindestpreis
0.0711 €/kWh
23:45 - 00:00
Durchschnittlicher Preis
0.1064 €/kWh
00:00 - 24:00
Maximaler Preis
0.1486 €/kWh
14:45 - 15:00

Strompreise - Deutschland

Diese Tabelle/dieses Diagramm zeigt die Preise der EPEX Spotbörse für die Gebotszone Deutschland im Day-Ahead-Markt, angegeben in lokaler Zeit (Europe/Berlin)
Zeitraum €/kWh
00:00 - 00:15 0.0899
00:15 - 00:30 0.0891
00:30 - 00:45 0.0891
00:45 - 01:00 0.0879
01:00 - 01:15 0.0938
01:15 - 01:30 0.0901
01:30 - 01:45 0.0883
01:45 - 02:00 0.0870
02:00 - 02:15 0.0879
02:15 - 02:30 0.0856
02:30 - 02:45 0.0861
02:45 - 03:00 0.0864
03:00 - 03:15 0.0852
03:15 - 03:30 0.0849
03:30 - 03:45 0.0849
03:45 - 04:00 0.0851
04:00 - 04:15 0.0868
04:15 - 04:30 0.0857
04:30 - 04:45 0.0888
04:45 - 05:00 0.0910
05:00 - 05:15 0.0895
05:15 - 05:30 0.0876
05:30 - 05:45 0.0913
05:45 - 06:00 0.0936
06:00 - 06:15 0.0767
06:15 - 06:30 0.0851
06:30 - 06:45 0.0952
06:45 - 07:00 0.1249
07:00 - 07:15 0.0863
07:15 - 07:30 0.0973
07:30 - 07:45 0.1216
07:45 - 08:00 0.1302
08:00 - 08:15 0.1290
08:15 - 08:30 0.1370
08:30 - 08:45 0.1359
08:45 - 09:00 0.1320
09:00 - 09:15 0.1320
09:15 - 09:30 0.1336
09:30 - 09:45 0.1240
09:45 - 10:00 0.1156
10:00 - 10:15 0.1355
10:15 - 10:30 0.1263
10:30 - 10:45 0.1210
10:45 - 11:00 0.1153
11:00 - 11:15 0.1254
11:15 - 11:30 0.1190
11:30 - 11:45 0.1160
11:45 - 12:00 0.1122
12:00 - 12:15 0.1097
12:15 - 12:30 0.1083
12:30 - 12:45 0.1130
12:45 - 13:00 0.1166
13:00 - 13:15 0.1181
13:15 - 13:30 0.1190
13:30 - 13:45 0.1264
13:45 - 14:00 0.1271
14:00 - 14:15 0.1207
14:15 - 14:30 0.1217
14:30 - 14:45 0.1290
14:45 - 15:00 0.1486
15:00 - 15:15 0.1169
15:15 - 15:30 0.1250
15:30 - 15:45 0.1333
15:45 - 16:00 0.1348
16:00 - 16:15 0.1216
16:15 - 16:30 0.1256
16:30 - 16:45 0.1286
16:45 - 17:00 0.1302
17:00 - 17:15 0.1299
17:15 - 17:30 0.1264
17:30 - 17:45 0.1230
17:45 - 18:00 0.1120
18:00 - 18:15 0.1314
18:15 - 18:30 0.1186
18:30 - 18:45 0.1048
18:45 - 19:00 0.0909
19:00 - 19:15 0.1142
19:15 - 19:30 0.0956
19:30 - 19:45 0.0930
19:45 - 20:00 0.0872
20:00 - 20:15 0.1123
20:15 - 20:30 0.0983
20:30 - 20:45 0.0849
20:45 - 21:00 0.0834
21:00 - 21:15 0.1126
21:15 - 21:30 0.0946
21:30 - 21:45 0.0887
21:45 - 22:00 0.0829
22:00 - 22:15 0.1052
22:15 - 22:30 0.0999
22:30 - 22:45 0.0873
22:45 - 23:00 0.0805
23:00 - 23:15 0.1057
23:15 - 23:30 0.0884
23:30 - 23:45 0.0748
23:45 - 00:00 0.0711


Deutschlands sich wandelnder Strommarkt

Deutschlands Energiesektor befindet sich im rasanten Wandel – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Mit der endgültigen Abschaltung der Atomkraftwerke im Jahr 2023 und dem kometenhaften Aufstieg der erneuerbaren Energien steuert das Land entschlossen in eine CO₂-arme Zukunft. Werfen wir einen Blick darauf, was diesen Wandel antreibt und was er für Haushalte, Unternehmen und den Energiemarkt bedeutet.

☀️ Von Kohle zu sauber: Ein Wandel der Energiequellen

2023 war ein historisches Jahr: Deutschland verabschiedete sich endgültig von der Kernenergie. An ihre Stelle treten nun erneuerbare Energien wie Wind- und Solarstrom. Bis 2024 stammten über 60 % der öffentlichen Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen – angeführt von der Windkraft (vor allem an Land), gefolgt vom rasanten Wachstum der Solarenergie.

Doch ganz ohne fossile Brennstoffe geht es noch nicht. Braunkohle und Steinkohle spielen weiterhin eine Rolle, auch wenn ihr Anteil stetig sinkt. Gaskraftwerke dienen weiterhin als Reserve, insbesondere für industrielle Anforderungen. Die große Entwicklung? Batteriespeicher gewinnen an Bedeutung – ein Zeichen für die Stabilisierung des Netzes in einer von Wind und Sonne dominierten Zukunft.

💸 Warum ist Strom immer noch so teuer?

Trotz des Wachstums günstigerer erneuerbarer Energien zahlen deutsche Haushalte weiterhin hohe Strompreise. Warum? Weil sich der Endpreis nicht nur aus den Erzeugungskosten zusammensetzt. Auch Netzentgelte, Steuern und Abgaben spielen eine große Rolle.

Im Jahr 2025 setzt sich der Strompreis für einen durchschnittlichen Haushalt so zusammen:

  • ~40 % für den Strom selbst
  • ~27 % für Netzentgelte
  • ~33 % für Steuern und Abgaben

Unternehmen – vor allem große Industrieunternehmen – zahlen oft weniger dank Steuervergünstigungen und reduzierter Abgaben. Doch selbst sie sind nicht vor steigenden Beschaffungskosten und Marktschwankungen gefeit.

⚡ Die große Veränderung 2025: Hallo dynamische Tarife

2025 kommt ein echter Game-Changer: Alle Stromanbieter in Deutschland müssen dynamische Stromtarife anbieten. Diese Preise schwanken im Tagesverlauf und sollen Verbraucher dazu animieren, Strom dann zu nutzen, wenn er am günstigsten (und am grünsten) ist. Der Haken? Man braucht einen Smart Meter.

Smart Meter werden derzeit landesweit eingeführt. Bis Ende 2025 sollen mindestens 20 % der Haushalte mit einem Jahresverbrauch von über 6.000 kWh ein solches Gerät installiert haben. Ziel ist ein flexiblerer Verbrauch, eine Entlastung der Spitzenlastzeiten und eine bessere Integration erneuerbarer Energien ins Netz.

🔌 Wer geht voran?

Große Anbieter wie E.ON, Vattenfall, RWE und Greenpeace Energy bieten bereits dynamische Tarife an. Auch technologieorientierte Start-ups wie enjoyelec und aedifion steigen ein und entwickeln smarte Lösungen, um Verbrauchern und Unternehmen beim Einstieg in die Echtzeitpreiswelt zu helfen.

🧭 Wie geht’s weiter?

Ein Blick in die Zukunft zeigt: Deutschlands Energiereise bleibt spannend – mit Chancen und Herausforderungen:

  • 80 % erneuerbarer Strom bis 2030 erfordert einen noch schnelleren Ausbau von Wind- und Solarkraft.
  • Netzflexibilität und Energiespeicherung werden entscheidend sein, um schwankende Einspeisungen auszugleichen.
  • Volatile Strompreise könnten anhalten – beeinflusst durch Gaspreise und steigende Nachfrage (z. B. durch E-Autos und Wärmepumpen).
  • Neue Regulierungen und Marktmechanismen – etwa Kapazitätsmechanismen – werden diskutiert, um langfristige Versorgungssicherheit zu gewährleisten.

Auch die Bundestagswahl 2025 könnte Einfluss auf Tempo und Umfang dieser Entwicklungen haben.

🌍 Fazit

Der deutsche Strommarkt steht an einem Wendepunkt: Der Atomausstieg ist vollzogen, die Kohle wird reduziert, und die Zukunft gehört den erneuerbaren Energien. Die Einführung dynamischer Preise und smarter Zähler ist ein entscheidender Schritt hin zu einem flexiblen, verbraucherorientierten Energiesystem.

Für energiebewusste Verbraucher und Unternehmen eröffnen sich in den kommenden Jahren völlig neue Möglichkeiten: sei es beim Laden von Elektroautos zur richtigen Zeit oder der Optimierung von Produktionsprozessen nach aktuellen Strompreisen – Flexibilität ist der Schlüssel zur grünen Energiewende in Deutschland.



Spitzenzeiten und Nebenzeiten

Deutschland 2024 – Durchschnittlicher stündlicher Großhandelspreis für Strom (EPEX)



Interpretation der Grafik

Stunde Preis €/kWh Kommentar
20 Uhr 0,132 Höchster Preis des Tages (≈ 90 % über dem Tagestief).
19–21 Uhr 0,122 – 0,128 Abendspitzenblock – anhaltend hohe Preise, da Menschen nach Hause kommen, kochen, E-Autos laden, Licht/Heizung einschalten, während die Solarproduktion nachlässt.
08–09 Uhr 0,115 – 0,116 Morgenspitze – die Nachfrage steigt, wenn Haushalte und Industrie hochfahren, aber die Solarproduktion erst langsam beginnt.
14–15 Uhr 0,069–0,070 Tagestief („Solar-Tal“) – reichlich PV-Strom am Mittag drückt die Preise.
01–05 Uhr 0,075 – 0,087 Ruhiger nächtlicher Verbrauch hält die Preise moderat niedrig, aber nicht so niedrig wie zur Mittagszeit.

Was uns die beiden Spitzen verraten

Spitze Nachfrageseitige Treiber Angebotsseitige Treiber Nettoeffekt
Morgen (08‑09 Uhr) • Menschen stehen auf → Wasserkocher, Kaffeemaschinen, Duschen, Heizung/
• Öffentlicher Verkehr und Industrie starten
• Konventionelle Kraftwerke dominieren noch → langsamer Hochlauf
• Solar noch nicht auf Volllast
Nachfrage steigt schneller als günstiges Angebot → Preisspitze bei ≈ 0,116 €/kWh
Abend (19‑21 Uhr) • Starker Anstieg der Haushaltsnachfrage (Kochen, Unterhaltung, E-Auto-Ladung)
• Gewerbliche Aktivitäten laufen noch aus
• Solarertrag bricht nach Sonnenuntergang ein
• Wind ist variabel; Gas- und Kohlekraftwerke bestimmen den Preis
Knappes Angebot trifft auf zweite Nachfragespitze des Tages → höchste Preise (bis zu 0,132 €/kWh)

Warum das Mittags-Tal tiefer ist als die Nachtstunden

* Großflächige und dezentrale PV-Anlagen speisen zwischen 12 Uhr und 15 Uhr große Mengen Strom mit nahezu null Grenzkosten ein.
* Industrieprozesse mit flexibler Last verlagern ihren Verbrauch zunehmend auf die Mittagszeit.
* Nachts fehlt PV und ein größerer Anteil steuerbarer Kraftwerke (Gas, Kohle, Biomasse) deckt die Grundlast und Systemdienste, was einen höheren Mindestpreis (≈ 0,075–0,087 €/kWh) zur Folge hat.


Folgerungen

Für… Praktische Erkenntnis
Haushalte/E‑Mobilität Wenn Ihr Tarif Spotpreise abbildet, planen Sie energieintensive Tätigkeiten (Spülmaschine, Wäsche, E-Auto-Ladung) für 13‑15 Uhr oder nach Mitternacht statt 18‑21 Uhr; Sie könnten die Energiekosten pro kWh um 40‑50 % gegenüber dem Abendpeak senken.
Industrie & Großspeicher Die \~6 ct/kWh-Spanne zwischen 15 Uhr und 20 Uhr stärkt das Geschäftsmodell für Lastverschiebung, intelligentes Laden und Batteriespeicher-Arbitrage.
Politik & Netzplanung Ständige Abendspitzen zeigen, dass zusätzliche flexible Kapazitäten oder Anreize zur Lastverschiebung nach Sonnenuntergang entscheidend bleiben, während Deutschland mehr solarbasierte Erneuerbare integriert.

Fazit: Die zwei ausgeprägten Spitzen in der Grafik sind ein klassisches „Duck-Curve“-Verhalten in einem solarstarken System: Die Nachfrage steigt am Morgen und noch stärker am frühen Abend, wenn die Solarproduktion wegfällt. Der Mittag bietet nun im Schnitt den günstigsten Strom – ideal für flexiblen Verbrauch.